Tagebuch einer Wanderin – Wandern in Manta, Ecuador

Tagebuch einer Wanderin – Wandern in Manta, Ecuador

Tag 1 – Ankunft und erster Eindruck

Datum: Montag, 14. Juli 2025

Begleitung: Allein, mit leichtem Rucksack
Wetter: Sonne, 27 °C, leichter Wind vom Pazifik

Heute bin ich in Manta, einer Küstenstadt in der Provinz Manabí, gelandet. Letzte woche war ich in Guayaquil, jetzt bin ich gespannt auf Manta. Ich war schon mal hier. Damals bin ich nach Norden von Manta nach Crucita gewandert. Das ist aber lange her.
Schon beim Verlassen des Flughafens spürte ich die salzige Brise – kein Tropenklima, dennoch schwül-warmer Ozeanlufthauch. Mein Ziel: die Hügel und Küstenpfade rund um Manta zu erkunden – eine Region, die weniger touristisch überlaufen ist, aber viel für Trekking-Freunde bietet.

Ich habe mir vorgenommen, sechs Tage zu wandern, von einfachen Küstenwegen bis hin zu anspruchsvolleren Hügeltrails. Heute nutze ich, um Ausrüstung zu sichten: Rucksack, Schuhe, Wanderstöcke, Wasser und Erste-Hilfe-Set. Morgen starte ich mit dem ersten richtigen Weg.


Tag 2 – Cerro El Toro: Ein sanfter Einstieg

Datum: Dienstag, 15. Juli 2025

Start: 8:00 Uhr
Dauer: ca. 4 Std. (Hin‑ und Rückweg)
Streckenlänge: ~8 km
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittelschwer (Hügel; rutschiger Boden nach Regen)
Startpunkt: Parkplatz Cerro El Toro, knapp 15 km südlich von Manta, an der Ruta del Sol

Eindrücke

Der Aufstieg beginnt gemütlich – staubige, sandige Pfade, begleitet von Buschwerk und gelegentlich Brennnesseln. Nach etwa 1 Stunde erreiche ich den Grat, von wo aus sich ein Blick über Manta, den Pazifik und die dahinterliegenden Berge öffnet. Ein Hauch von Küstenmelancholie weht herauf. Kein ausgewiesener Pfad ins Tal, aber der Rückweg ist deutlich.

Empfehlungen

  • Schuhe: leichte Trekkingschuhe mit gutem Profil – Knöchel etwas unterstützen.

  • Rucksack: 20 Liter, mit Trinksystem oder zwei Wasserflaschen (je 0,75 l).

  • Stöcke: Kann helfen bei unwegsamem, teils steilem Gelände. Ich nutze ultraleichte, zusammenklappbare Wanderstöcke.

  • Hinweise: Sonnenhut und Sonnencreme nicht vergessen – kaum Schatten auf dem Grat. Eintritt/Registrierung am Parkplatz obligatorisch (ca. 2 USD).

Am Abschluss gönne ich mir frische Kokosnuss am Straßenrand. Der Tag endet bei einem Fischessen am Strand von Manta – hervorragende Ceviche.


Tag 3 – Küstenwanderung Punta Ballena – Cerro San Mateo

Datum: Mittwoch, 16. Juli 2025

Start: 7:30 Uhr
Dauer: 6–7 Std. (hin und zurück)
Streckenlänge: ca. 15 km
Schwierigkeitsgrad: mittel (Steigungen, Felsküste, unbefestigte Abschnitte)
Startpunkt: Punta Ballena, nördlich von Manta, per Taxi erreichbar

Tagesverlauf

Der Weg führt zuerst entlang rauer Klippen, dann durch vereinzeltes Buschland. Man durchquert offene Bächen, erklimmt Stufen aus Fels. Das Highlight ist der Aufstieg zum Cerro San Mateo (ca. 400 m Höhe). Die Belohnung: ein Panorama über die gesamte Küste.

Der Pfad ist nicht markiert – Orientierung via GPS‑App ratsam. Ich bin um 15:00 Uhr zurück – müde und zufrieden, den Westwind am Gipfel noch in den Haaren.

Empfehlungen

  • Schuhe: knöchelhohe Wanderschuhe oder leichte Trekkingschuhe (wasserfest).

  • Rucksack: min. 25 Liter, mit Regenhülle – plötzlich können kurze Tropenschauer ziehen.

  • Stöcke: empfehlenswert für die Felsabschnitte.

  • Proviant: Energieriegel, Bananen, Wasser insgesamt mind. 2 l.

  • GPS/Offline‑Karte: sehr nützlich – kaum Markierungen, Wege teils verschwunden.


Tag 4 – Ruhetag und Logistik

Datum: Donnerstag, 17. Juli 2025

Heute gönne ich meinen Muskeln eine Pause. Ich erkunde Manta, besuche einen lokalen Markt, entdecke Austern und Meeresfrüchte. Dabei kaufe ich kleinere Tagesration für die kommenden Touren ein: Trockenfrüchte, Nüsse, Instant‑Haferflocken. Abends teste ich im Outdoor-Laden noch andere Stöcke, Rucksacktaschen: Ich ergänze zur leichten Rucksackhülle noch ein Regencover, das bei plötzlichem Platzregen schützt.


Tag 5 – Cerro Montecristi & Wanderung über Plantagen

Datum: Freitag, 18. Juli 2025

Start: 6:45 Uhr (Taxi nach Montecristi, landwirtschaftlich geprägtes Dorf)
Dauer: 5–6 Std.
Strecke: ~13 km
Schwierigkeitsgrad: mittel bis anspruchsvoll (Wege über Plantagen, steile Beine, heiße Abschnitte)

Beschreibung

Die Wanderung beginnt im Dorfzentrum von Montecristi. Land des Panama‑Hutes, sagten sie mir. Doch heute will ich über Pfade durch Zitronen-und Bananenplantagen wandern, hinauf zum Cerro Montecristi (ca. 450 m). Die Hitze um die Mittagszeit verlangt nach viel Wasser (3 l) und Pausen in den Bäumen.

Ein steiler Pfad führt zur Schutzhütte. Der Blick reicht bis zum Pazifik – später blicke ich über die fruchtbaren Ebenen und spüre den würzigen Duft der Plantagen.

Empfehlungen

  • Schuhe: wasserdichte Wanderschuhe – Schlamm durch Regen nach Regenzeit möglich.

  • Rucksack: 30 Liter, mit Trinkblase.

  • Stöcke: unbedingt – Erleichterung auf steilen Anstiegen.

  • Bekleidung: atmungsaktives Schnell­trocken-Shirt, leichte Trekkinghose, Sonnenschutz (Basecap + SPF 50).

  • Verpflegung: 2‑3 Snacks, hochkalorisch (Müsliriegel, Trockenfrüchte).

Ich kehre zurück nach Manta gegen 14:30 Uhr, falle müde, aber im besten Sinne erschöpft, ins Bett.


Tag 6 – Nationalpark Machalilla: Ruta Los Frailes

Datum: Samstag, 19. Juli 2025

Start: 6:00 Uhr (Taxi/Organisierte Tour)
Dauer: 5–6 Std., plus Badepause
Strecke: ~12 km
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel (Sandstrände, Küstenpfade, leichte Steigungen)
Startpunkt: Playa Los Frailes, im Nationalpark Machalilla

Beschreibung

Die Route beginnt am Strand Los Frailes – dort plant man Badepause ein. Der Weg führt elegant über Küstenhügel, vorbei an vereinzeltem Gesträuch, mit Blick auf vorgelagerte Inseln. Vogelwelt, gelegentlich Meeresgeräusche, Abwechslung zwischen sandigem Strand und festem Untergrund.

Ich starte früh genug, um der Mittagshitze zuvorzukommen. Nach Wanderung und Baden am Los Frailes kehre ich mit dem Boot zurück nach Puerto Lopez, wo ich Fisch zum Abend esse.

Empfehlungen

  • Schuhe: Wasserschuhe oder Sandalen für Strandabschnitte, sonst leichte Trekkingschuhe.

  • Rucksack: 20 Liter Strand‑Edition – wasserabweisend oder mit Cover.

  • Stöcke: optional – auf sandigen Wegen oft unbrauchbar.

  • Ausrüstung: Handtuch, Badehose, Wechselshirt, Sonnenhut, Sonnencreme, 1–1,5 l Wasser.

  • Eintritt: ca. 5 USD, Parkranger registrieren Besucher.


Tag 7 – Abschiedstour: Küstentransversale Hojas – Punta Nema

Datum: Sonntag, 20. Juli 2025

Start: 7:00 Uhr
Dauer: 6 Std.
Strecke: ca. 16 km one‑way (Rückfahrt per Taxi oder Sammeltransporte)
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer bis anspruchsvoll (steil, felsig, kaum markiert)
Startpunkt: Dorf Hojas, ca. 25 km nördlich von Manta

Beschreibung

Diese Tour schließt meine Woche ab. Man folgt einem kaum erkennbaren Pfad durch Busch und mangrovenähnliches Gelände, steigt über Felsvorsprünge auf Klippen, erreicht schroffe Landspitze Punta Nema. Die Rückfahrt erfolgt per Taxi, das ich bereits vorbuchte.

Es ist eine herausfordernde Tour: Trittsicherheit und Orientierung gefragt. Der Lohn ist der Abschlussblick – salzige Brandung, schroffe Steilküste und die Weite des Meeres.

Empfehlungen

  • Schuhe: robuste, knöchelhohe Trekkingstiefel.

  • Rucksack: 30 Liter mit Regenüberzug, Trockenfach für Karte/Telefon.

  • Stöcke: stark empfehlenswert, Steigeisen nicht nötig.

  • Kompass/GPS: zwingend – Weg sehr spärlich.

  • Verpflegung: 2–3 l Wasser, 3–4 energiereiche Snacks.

  • Sicherheit: Ortungssender/SOS‑App plus informierte Person vorab – abgelegene Ecke, kaum Mobilnetz.

Am Nachmittag trete ich die Rückreise nach Manta an, matt, aber stolz. Meine Woche Wanderung neigt sich dem Ende zu.


Equipment‑Checkliste – kompakt

AusrüstungEmpfehlung
SchuheTrekkingschuhe oder Stiefel mit Profil; wasserdicht oder wasserfest
Rucksack20–30 L, je nach Tour; mit Trinkblase/Fächern und Regencover
StöckeFaltbare Trekkingstöcke, ideal für Anstiege und rutschiges Gelände
BekleidungAtmungsaktiv, schnell trocknend, Sonnenschutz, ggf. leichtes Regenzeug
VerpflegungMind. 2 l Wasser (mehr bei Hitze/Anstieg), Energieriegel, Trockenfrüchte
NavigationGPS-App (z. B. Maps.me), Kompass, Offline-Karten
SicherheitKleine Apotheke, Mobiltelefon, SOS-App, eventuell Ortungssender
ZusätzeSonnenbrille, Kopfbedeckung, Mikrofasertuch, Mückenschutz (bei Plantagen)


Tipps & Hinweise

  1. Beste Jahreszeit: Juli bis November – Trockenzeit, weniger Regen, klare Sicht.

  2. Startzeiten: Früh losgehen, um Hitze und Nachmittagsregen zu meiden.

  3. Genehmigungen: Einige Gebiete (national außerhalb Manta) erfordern Eintritt (2–5 USD). Auf lokale Parkranger achten.

  4. Orientierung: Viele Wege nicht ausgeschildert – GPS und Vorbereitung per Offline‑Karte notwendig.

  5. Sicherheit: In entlegenen Abschnitten keine Mobilnetzabdeckung, daher vorab informieren und im Notfall GPS-Tracking aktivieren.

  6. Orientierung an Länge: Tagesleistung variiert – einfache Hügelrouten: 8–12 km / 4–6 Stunden; anspruchsvolle Küsten- oder Bergpfade: 13–16 km / 6–8 Stunden.

  7. Unterkunft & Verpflegung: In Manta breite Auswahl an Hotels und Gästehäusern (15–50 USD). Lokale Küche: Fisch, Meeresfrüchte, Früchte. Wasser stets hygienisch (Plastik‑oder Alu‑Flaschen, gefiltertes Wasser).


Der Strand bei Manta lädt zum Verweilen ein



Fazit

Meine Woche Wandern in Manta, Ecuador war eine gelungene Mischung aus Küstenpfaden, Hügelwanderungen und Landschaftserkundung. Die Region bietet für Aktivurlauber vielfältige Möglichkeiten – von einfachen Ausflügen über gemächliche Hügelrouten bis zu anspruchsvollen Küsten­überquerungen. Die Infrastruktur ist einfach, aber ausreichend; Wegweiser fehlen oft, doch die Freundlichkeit der Menschen und die Naturszenarien ersetzen das. Wer Ausrüstung und Orientierung im Gepäck hat, erlebt ein authentisches Abenteuer mit reichlich Abwechslung.


Labels (Schlagwörter):
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Meta-Beschreibung:

Tagebuch einer Wanderin in Manta, Ecuador: Sechs abwechslungsreiche Trekking-Touren entlang Küste und Hügel, mit detaillierten Infos zu Strecken, Startpunkten, Dauer, Schwierigkeitsgrad, Ausrüstung und Tipps für Schuhe, Rucksack, Stöcke & Navigation.

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